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20-05-2005, 14:14 | Archivar

Zinnober - Neuigkeiten

Zinnober Neuigkeiten
Autor: Dominik Tischleder

Liebe Zinnober- Leser - und Interessierte,

In letzter Zeit erreichen mich einige Anfragen zum Verbleib des Zinnober, mitunter auch bange Fragen, ob es überhaupt noch existiert. Die Fragen sind verständlich, immerhin liegt die letzte Ausgabe nun schon etwa ein Jahr zurück.
Zinnober gibt es natürlich noch, Ausgabe Nr. 8 wird noch im Frühling diesen Jahres erscheinen. Entschuldigen muss ich mich bei der Vielzahl an Abonnenten für die lange Wartezeit, gerade weil meine Mitschreiber und mich das große Interesse (und das Lob an der letzten Ausgabe, die innerhalb eines halben Jahres ausverkauft war) sehr ehrt und die Wartezeit natürlich an meinem Gewissen nagt. Ich weiß, dass es trotz der Vielzahl an Internet- Spielwiesen wichtig ist, dass es für die Industrial- Neofolk-Szene zumindest ein halbwegs regelmäßig erscheinendes, deutschsprachiges und beliebtes Printmagazin gibt. Die lange "Pause" hat demnach auch nichts mit fehlender Motivation zu tun, auch wenn das Überangebot an szenekompatiblen Neuveröffentlichungen nerven kann, besonders wenn man auch noch andere, nicht so „szenekompatible" Musik hört. Statt dem Präsentieren „normaler" Interviews, etwa weil Projekt „XY" gerade ein Album „Z" veröffentlichte, geht und ging es mir oft darum, was „Besonderes" vorzustellen, das war schon während meiner Zeit beim „Black" so. Interviews mit Radio Werewolf, Bobby Beausoleil (nun nachzulesen auf www.zinnober.net), HÖH oder Dr. Ditterich von Euler-Donnersperg, für welches ein sehr fähiger Kollege verantwortlich war, zeigten dies und Nummer 8 wird das in einem vielleicht noch höheren Maße zeigen. Weiterhin verfolgt Zinnober gerne und hartnäckig die Idee Künstler redaktionell zu beteiligen, für Zinnober schrieben bereits Gerhard (Allerseelen), Albin Julius (Der Blutharsch), Michael Moynihan (Blood Axis), Markus Wolff (Waldteufel) oder Carl Abrahamsson (White Stains) usw. Dies wird beibehalten und Musiker wie R. N. Taylor (Changes), Marco Deplano (Foresta Di Ferro) oder Thierry Jolif (Lonsai Maikov) werden hinzustossen, neben bekannten Schreibern aus anderen Bereichen (Publizisten oder Geisteswissenschaftler, die mit unserer Musikkultur nur indirekt oder gar nichts zu tun haben). Nachteil dieses „Exklusivitäts-Wahns" ist, dass diese Dinge eine lange Vorbereitungszeit brauchen, mitunter gar mit Auslandsreisen verbunden sind. Das ich Zinnober als Hobby und nicht beruflich betreibe, muss ich ja nicht erwähnen. Ich habe mir vorgenommen (und auch z.B. Vorgänger, Freund und Mitarbeiter Stephan Pockrandt versprochen) im Widerspruch zwischen Exklusivität und regelmäßigem Erscheinen etwas mehr Maß zu halten und auch in Zukunft mal mit schnell zu bewerkstelligenden Routine- Interviews, die ja nicht langweilig sein müssen, zufrieden zu sein.

Der kulturelle nicht-musikalische Teil des Zinnober Magazins:

Ein weiterer wichtiger Punkt bezieht sich auf den kulturellen, nicht-musikalischen Aspekt von Zinnober. Hier haben sich glücklicherweise in jüngster Zeit, neben jenen, die eh zum Stamm gehören, ein paar weitere, motivierte Schreiber gefunden, deren (Haus)arbeiten ich gerade am kürzen bin. Fakt ist jedoch, dass mir das noch nicht reicht. Meinen Pool an möglichen Schreibern möchte ich hier, sowie auch besonders für die Rubrik Rezensionen, gerne noch einmal vergrößern. Wir, d.h. mein Layouter Thomas Michael und ich, sind allerdings schon sehr wählerisch bei kulturellen Beiträgen. Unser Anspruch ist es Autorenporträts, kleine Essays usw. zu präsentieren, denen man die subkulturelle Herkunft vielleicht thematisch, aber bitte nicht im Gehalt anmerkt. Folglich werden wir auch den ein- oder anderen eingesandten Beitrag ablehnen müssen. Beiträge, die im Zinnober erscheinen, werden nach Absprache finanziell vergütet. Die Vergütung richtet sich natürlich nach Anzahl der Schriftzeichen und sind vermutlich und logischerweise nicht mit dem vergleichbar, was man bei Kulturmagazinen wie „Du" oder „Literaturen" bekommt. Ausgenommen von der Vergütung sind Rezensionen und Interviews, es sei denn man sieht die Bemusterung durch Musik- oder Buchverlage schon als eine Art Vergütung an. Dieser finanzielle Anreiz bietet uns den Vorteil, dass man termingerechter arbeiten kann, eben, weil der, der gibt auch was verlangen darf. Wer zu uns stößt, weiß was ins Zinnober passt. Themen, ganz gleich ob es etwas essayistisches ist, eine Rezension oder ein Interviewwunsch, bitte vorher mit uns absprechen, besonders (berufliche -und "Hobby") Literaturwissenschaftler, Germanisten, Philosophen, Vergleichende Religionswissenschaftler, Slawisten, Historiker, Romanisten, Politikwissenschaftler, Medien- und Filmwissenschaftler und „Esoteriker" dürfen sich angesprochen fühlen (Bitte keine Verschwörungstheorien, New Age). Zinnober ist kein wissenschaftliches Magazin, Arbeiten, die diesen Standards genügen, sind jedoch auch willkommen, sofern sie nicht zu speziell und auch dem Laien verständlich sind. Desweiteren sind weitere Übersetzer aus dem Französischen, Russischen und Italienischem immer sehr willkommen (auch gegen Vergütung), da gerade in diesen Sprachen Texte kursieren, die es lohnt zu übersetzen, zudem fallen Übersetzungsarbeiten, der mittlerweile recht internationalen Redaktion an (Italiener, Franzosen usw.). Die punktuelle Zusammenarbeit mit einer us-amerikanischen Buch/Magazin- Reihe wird sich wahrscheinlich auch intensivieren. Möchte man ein Autorenporträt verfassen, bieten bezüglich der Länge die Porträts des Criticon- Magazins (unter der Verantwortlichkeit des alten Herausgebers im letzten Jahrhtausend) einen guten Bezugsrahmen – schaut mal in eure örtliche Universitätsbibliothek, ob dieses Magazin im Zeitschriftenbestand auftaucht. Es lohnt sich darin zu schmökern.
Zinnober bleibt schwerpunktmäßig ein Musikmagazin, wenn auch in der musikalischen Bandbreite erweitert. Auf lange Sicht wünsche ich mir ein Ausbau des kulturellen- nicht-musikalischen Teils, damit man weniger von Szene- Geschmackstrends abhängig ist, doch das bleibt abzuwarten. In ein paar Wochen erscheint neben Zinnober # 8 ein sehr lesenswertes und umfassendes Buch zu unserer „Neofolk" Musikkultur von zwei Zinnober- Schreibern. Unbedingt schon einmal vormerken!
Kontakt: zinnober-magazin@gmx.net

P.S. Vielleicht ist dem ein- oder anderen schon aufgefallen, dass wir den Untertitel „Ästhetische Mobilmachung" nicht mehr führen. Dies hat damit zu tun, dass ich eines Tages Post des linksradikalen Schriftstellers Andreas Speit aus Hamburg bekam, der bekanntlich ein Buch mit dem gleichen Titel schrieb. Er drohte in diesem Brief mit allerlei gerichtlichen Konsequenzen, sollten wir diesen Untertitel weiter führen. Es wäre für uns ein leichtes gewesen einen idealistischen, konservativen Anwalt einzusetzen, der diesen Streit um „Marken" – und „Urheberrecht" (da besteht ein Unterschied) gegen Speits ebenso idealistischen, linksradikalen Anwalt vor Gericht zu Ende führt, mit für uns besseren Chancen. Wir haben uns jedoch bewusst dagegen entschieden, weil wir Zinnober nicht als Spielball zwischen „lechts und rinks" missbrauchen wollten. Die Zeiten witziger juristischer Auseinandersetzungen zwischen der „rechten" Obrigkeit und „linken", pfiffigen, phantasievollen, aufmüpfigen Charme-Attacken („wenn’s der Wahrheitsfindung dient") scheinen ja nun endgültig vorbei zu sein, vielleicht auch ein kleiner Rollentausch? wer weiß, aber egal, ich bin schließlich nicht Speits Imageberater.

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