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Tony F.

Morrissey - Ringleader of the...

Indie-Rock des Ex-THE SMITHS Sängers


Morrissey - Ringleader of the...
Genre: Rock
Verlag: Sanctuary...
Vertrieb: Sanctuary...


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MORRISSEY war ja nach dem Ende von "THE SMITHS" und nach einigen Solo-Alben bereits einige Jahre mehr oder weniger in der Versenkung verschwunden, bevor ihm mit "You are the Quarry" das (auch in Neofolk-Szenekreisen) höchstbeachtete und hervorragende Comeback gelang. 

Nach einem Live-Album erschien in diesem Jahr nun der Nachfolger "Ringleader of the tormentors". Beim ersten Hören fällt sofort auf, dass die Produktion doch opulenter ausgefallen ist als noch beim Vorgänger, der sehr reduziert, fast schon minimalistisch aber dennoch druckvoll produziert war. Loops kommen beim Opener "I will see you in far-off places" zum Einsatz. Streicher oder Kinderchoreinsätze begleiten andere Stücke. Im Falle von "Dear god please help me" wurden die Streicher sogar von niemand geringerem als Ennio Morricone geschrieben und arrangiert, der zufällig zur gleichen Zeit im gleichen Studio in Rom aufnahm. 

Die Platte startet mit Stücken, die wie immer den typischen MORRISSEY-Wiedererkennungswert haben. Mit der Single-Auskoppelung "You have killed me" und mit "The youngest was the most loved", das mit einem netten Rom-Athmo beginnt, sind dann die ersten Höhepunkte der Veröffentlichung zu vernehmen, die genau diese MORRISSEY-typische melancholische Stimmung gemischt mit einer gewissen Eingängigkeit verbinden, wobei es MORRISSEY immer wieder gelingt, z.B. den letztgenannten Song so zu öffnen, dass einem das Strophe/Refrain-Wechselspiel nicht so deutlich auffällt und eine ständige Steigerung wahrgenommen wird. Weitere Glanzlichter sind aus meiner Sicht zudem "The father who must be killed" und das programmatische, erst höchst rhythmisch-groovend startende und dann eher ruhig gehaltene, wunderbar ausufernde "Life is a pigsty". Die Texte von MORRISSEY gehören aus meiner Sicht ohnehin zu dem Besten, was man im weiten Rund so finden kann, da ich seine Bissigkeit und teilweise verletztend wirkende Direktheit gepaart mit einer Melancholie, als ob es kein Morgen gäbe, einfach ins Herz geschlossen habe. So auch auf diesem Album. Kostprobe aus "I will see you in far-off places": "If your God bestows protection upon you and if the USA doesn´t bomb you I believe I will see you somewhere - safe". 

Natürlich ist dieses Album keine Innovationsoffenbarung und hat auch hier und da materielle Schwächen, da der ein oder andere Song schlicht an einem vorbeirauscht. Insgesamt hält MORRISSEY aber das Niveau des Vorgängers, wobei dieses Album allerdings eine Spur ruhiger und versöhnlicher wirkt als noch "You are the Quarry". Jeder, der sich selbst auch mal in den Gefilden des Indie-Pop/Rock wiederfindet, sollte in jedem Fall mal ein Ohr riskieren.

 
Tony F. für nonpop.de


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