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DAYNA KURTZ: Another Black Feather

Hope she'll be happier...


DAYNA KURTZ: Another Black Feather
Genre: Jazz
Verlag: Munich


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Seit nunmehr zehn Jahren schon veröffentlicht DAYNA KURTZ Musik, welche man in das Genre Singer/Songwriter einordnen kann und die somit mehr oder minder dem folkloristischen Lager zugehörig ist. Nach dem herausragenden Album „Beautiful yesterday“ aus dem Jahre 2004 (CD & EP) erschien 2006 der Nachfolger „Another black feather“, welcher an dieser Stelle besprochen werden soll. Doch noch einige Worte zu D. KURTZ. Sie begann vor einigen Jahren, selbst aufgenommene Kassetten auf der Straße zu verkaufen (Alles Analogaufnahmen, diesen Stil hat sie bis heute beibehalten, was der Musik natürlich einen unglaublich authentischen Charakter verleiht), wohl nicht erahnend, dass diese Kassetten heute bei Ebay für bis zu 40 Dollar gehandelt werden. Acht Jahre später erst kommt sie bei MUNICH RECORDS unter Vertrag. Das musikalische Spektrum von D. KURTZ reicht von Folk & Rock, Blues, Country-Lullabys, Cajun-Walzer bis zu Bar-Jazz und New-Orleans-Sound, was insbesondere auf dem neusten und somit vierten Album eine Art Reise durch die musikalische Geschichte der Vereinigten Staaten bedeutet. Aufgrund ihres musikalischen Einfühlungsvermögens und ihrer kompositorischen Fähigkeiten wurde sie von einigen Kritikern bereits als geistige Tochter von LEONARD COHEN bezeichnet (auf dem „Beautiful yesterday“-Album coverte sie übrigens COHENS „Everybody knows“), ebenso gingen manche Leute so weit, das neue Album in der Nähe von TOM WAITS Klassiker „Raindogs“ anzusiedeln, was aufgrund des teilweise schrägen musikalischen Ausdruck kein Wunder ist. Inspiriert zeigt sich die Sängerin von vielen schwarzen Jazz- und Blues-Sängern, insbesondere von JAMES BROWN (R.I.P.), RITCHIE HAVENS oder BILL WITHERS, aber auch von Songwritern wie zum Beispiel CHRIS WHITLEY (R.I.P.), wegen dem sie sie das Slide-Gitarrenspielen lernte und liebt, oder natürlich von Legenden wie FRANK SINATRA oder JOHNNY CASH. Das klingt also nicht nur viel versprechend, sondern ist es auch.

Nach zweijähriger Tour zog sich D. KURTZ in die Sonora-Wüste von Arizona zurück, um Inspirationen für das Album „Another black feather“ zu finden. Scheinbar ein geeigneter Ort, um sich voll und ganz der künstlerischen Muße hingeben zu können, wie u.a. die großartigen FRIENDS OF DEAN MARTINEZ oder  GIANT SAND schon bewiesen haben. Das musikalische Ergebnis des Ganzen kann man als akustische Liebeserklärung an New Orleans verstehen (insbesondere den Song „Nola“), denn die neuen Songs sind nahezu durchweg Südstaaten-inspirierte Kompositionen mit modernen Elementen und schwermütigen Texten. Wie bereits geschrieben, hantiert  D. KURTZ mit einer Vielzahl von Stilen und Genres, nie beliebig, sondern vielschichtig. Trotz der konzeptionellen Linie des Albums variieren die Songs wirklich sehr, was von balladesk-jazzigen Folkstücken über Blues- durchtränkte Nachtcafe-Songs und Country-inspirierte Titel reicht. Kein Wunder also, dass eine Coverversion von JOHNNY CASHs „All over again“ vertreten ist - eine phantastische Interpretation dieses Klassikers. Trotz der teilweise schrägen Einflüsse und manchmal schrill anmutenden Elemente besitzt das Album einen sehr melancholischen Grundtenor, der nur selten aufgelöst wird. Einzig die Stücke „Showdown“, welches an die düsteren Country Rocker VOODOO TRUCKERS erinnert und der fast schon etwas bösartige Song „It's the day of atonement, 2001“ mit seinen fast schon Free-jazzigen Percussions brechen kurzweilig die etwas beklemmende und traurige Atmosphäre des Albums auf. Unbedingt erwähnt werden muss D. KURTZs Gesang an dieser Stelle, denn es handelt sich dabei um einen relativ tiefen und rauen Stimmeinsatz (Marke Bar-Chanteuse), der das berühmte i-Tüpfelchen ausmacht. Erstens passt diese etwas dreckige (im Sinne von kratzig) Stimme herrlich zu den analogen Musikaufnahmen und zweitens ist dahinter viel Kraft und Leidenschaft zu erkennen, welche man in dieser Form durchaus eher von schwarzen Sängern gewohnt ist. Auf jeden Fall handelt es sich hier um eine außergewöhnliche Stimme mit hohem Wiedererkennungswert. Schwachpunkte kann ich an dieser Stelle keine benennen, aufgrund der musikalischen Richtung bzw. etlichen Einflüsse empfiehlt sich für interessierte Leser sicherlich aber ein Probehören.

Fazit:

„Another black feather“ entspricht allen Erwartungen, welche man nach der CD „Beautiful yesterday“ stellen konnte. Zwar ist der neue Silberling nicht ganz so leicht zugänglich wie sein Vorgänger, doch liegt das definitiv an der musikalischen Komplexität, welche hier an den Tag gelegt wird. Mit jedem Zuhören erkennt man in den einzelnen Titel neue Nuancen und spielerische Fähigkeiten, welche „Another black feather“ nicht nur zu einem authentischen und grundehrlichen Album machen, sondern auch ein anspruchsvolles und sinnliches Hörerlebnis garantieren. Hörproben finden sich auf der Homepage und auch bei verschiedenen (kostenpflichtigen) MP3- Anbietern im Internet. Empfehlung!

Konzertdaten Deutschland 2007:

02.02. Hannover - Bluesgarage
03.02. Erfurt - Museumskeller
04.02. Halle - Objekt 5
05.02. Münster - Pumpenhaus
06.02. Nürnberg - Jazzstudio

Diskographie: 

Otherwise Luscious Life – Live (1997)
Postcards From Downtown (2002)
Postcards From Amsterdam – Live in Concert DVD (2003)
Beautiful Yesterday (2004)
The Beautiful Yesterday Sessions EP (2004)
Another Black Feather... (2006)
Nola Single (2006)

 
für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Dayna Kurtz


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